"Graue Wölfe" in Köln
Dieser Text wurde veröffentlicht am:
12. August 2024
Nach dem EM-Sieg der Türkei gegen Tschechien am 26. Juni feierten Fans der türkischen Nationalmannschaft auf den Kölner Ringen. Die überwiegende Menge der Anwesenden verhielt sich dabei friedlich, vereinzelte Fußballfans irritierten jedoch mit dem Zeigen des „Wolfsgrußes“. Es handelt sich dabei um ein Erkennungszeichen der völkisch-nationalistischen „Ülkücü“-Bewegung, deren Vertreter*innen sich selbst auch als „Graue Wölfe“ bezeichnen.
Die Ideologie dieser Bewegung ist türkisch-nationalistisch, rassistisch und antisemitisch, ihr Ziel besteht in der Schaffung eines autoritären, pantürkischen Großreichs vom Balkan bis nach Westchina. Zur Umsetzung dieses Vorhabens ist die Bewegung sowohl vereins- als auch parteiförmig organisiert. In der Bundesrepublik dominiert eine vereinsförmige Struktur mit drei großen Dachverbänden, die unterschiedliche Strömungen der „Ülkücü“-Bewegung repräsentieren: Zu nennen sind hier die „Föderation der Türkisch-Demokratischen Idealistenvereine in Deutschland e.V.“ (ADÜTDF), die „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine in Europa e.V.“ (ATİB) sowie die „Föderation der Weltordnung in Europa e.V.“ (ANF). Verschiedene Beiträge in sozialen Medien deuten auf verstärkte Aktivitäten der ADÜTDF im Kölner Stadtteil Mülheim hin. (at)