top of page

Extrem rechte Medienformate – Auch aus dem Regierungsbezirk Köln

Dieser Text wurde veröffentlicht am:

21. Juni 2024

In Deutschland verwenden etwa 20,9 Millionen Menschen die Videoapp TikTok. Die extreme Rechte hat dieses propagandistische Potenzial erkannt, daher sind auf der Plattform nicht nur etablierte, rechte Medienformate wie Nius oder die Junge Freiheit vertreten. Bei TikTok finden sich auch Videos modernerer, rechtsgerichteter Medienaktivist*innen wie Tim Kellner und Anna „Marinada“ Scherer.

Verhältnismäßig reichweitenstark ist außerdem das Podcastformat Hoss und Hopf. Philip Hopf und Kiarash Hossainpour verbreiten ihre rechten Inhalte so primär über die Plattformen Spotify und YoutTube. Teil ihrer Medienstrategie ist jedoch auch die fortgesetzte Ausrichtung eines „Wettbewerbs“ unter ihren Anhänger*innen: Wer auf Social Media-Plattformen wie beispielsweise Instagram oder TikTok Gesprächsausschnitte von Hoss und Hopf teilt, kann einen nicht unerheblichen Geldbetrag für reichweitenstarke Videos gewinnen. Dies führt dazu, dass zahlreiche Videos von privaten Accounts mit Inhalten von Philip Hopf und Kiarash Hossainpour bei TikTok kursieren.


Aktiv auf der Plattform sind weiterhin AfD-Politiker*innen wie Roger Beckamp (AfD Rhein-Sieg), Ferhat Sentürk (AfD Aachen), Yannick Noé (AfD Leverkusen) und Matthias Helferich (AfD Dortmund). Letzterer gilt sogar innerhalb der AfD als „rechtsaußen“ – aktuell wurde deswegen erneut ein Parteiausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet.


Im Kölner Regierungsbezirk betätigen sich gleich vier Medienaktivist*innen aus verschiedenen außerparlamentarischen, rechten Spektren – primär auf der Internetplattform YouTube: Claus Bienfait beispielsweise erreicht mit seinem „rechtskonservativen“ Medienformat Thekenalarm Zuschauer*innenzahlen im niedrigen, vierstelligen Bereich.


Radikaler und reichweitenstärker ist dagegen Cassandra Sommer, die ebenfalls schon zahlreiche Videos bei YouTube hochgeladen hat. Zu sehen sind dabei vor allem „Interviews“ mit arglosen Passant*innen in deutschen Fußgänger*innenzonen. In den Videomitschnitten bedient sich Sommer teilweise eines schlecht maskierten Rassismus und wirkt oftmals in passiv-aggressiver Weise auf ihre ahnungslosen und häufig auch minderjährigen Interviewpartner*innen ein.


Seit Jahren ist außerdem der „rechtslibertäre“ Videoblogger Miró Wolsfeld aktiv, der in der Vergangenheit durch eine große Nähe zur Identitären Bewegung auffiel. Bei YouTube wurden seine Kanäle schon öfters gelöscht, jedoch finden sich aktuell wieder vermehrt Beiträge von Wolsfeld auf der Plattform. In einem zuletzt geteilten Video spricht er über die neueste Ausgabe des AfD-nahen Print-Magazins Krautzone.

Besonders radikale Inhalte werden von dem neonazistischen Medienaktivisten und Gitarristen der Rechtsrock-Band Stahlgewitter veröffentlicht: Frank Kraemer aus dem Rhein-Sieg-Kreis hat in seinem gleichnamigen Youtube-Kanal bereits Frank Franz (Bundesvorsitzender der NPD-Nachfolgepartei DieHeimat), Peter Fitzek (Königreich Deutschland), Alexander Deptolla (Kampf der Nibelungen) und Björn Clemens (Burschenschaft Rhenania Salingia Düsseldorf) „auftreten“ lassen. Kraemer betreibt außerdem einen neonazistischen Internetversand. (at)

bottom of page